Eine persönliche Note

Im Handball-Bayernliga-Topspiel zwischen dem TSV Winkelhaid und der HG Zirndorf kommt es zum Wiedersehen mit dem ehemaligen TSV-Trainer Zeljk Cokesa. Die hohen Infektionszahlen bereiten zunehmend Sorgen.

Alles ist angerichtet: Wenn der TSV Winkelhaid am Abend (19 Uhr) zum Derby in der Biberthalle bei der HG Zirndorf aufläuft, kommt es zum Duell des Tabellenzweiten gegen den Spitzenreiter. Beide Mannschaften stehen mit 8:2 Punkten aus fünf Partien hervorragend da. Mit einem derart guten Saisonstart konnten die Verantwortlichen des TSV nicht rechnen. „Für uns zählt nur der Klassenerhalt, alles andere wäre Utopie“, hatte Winkelhaids Trainer Sebastian Wilfling vor der Saison klargestellt und die HG Zirndorf zu seinen Topfavoriten gezählt.

Die Zirndorfer selbst wollten zwar nicht den Aufstieg als Saisonziel ausrufen, Rückraumspielerin Sarah Pröpster sprach dennoch von „einem guten 15-Mann-Kader“, dessen Anspruch es ist, „jedes Spiel zu gewinnen und die Playoffs zu erreichen.

„Ein richtiger Taktikfuchs“

Verstärkt hat sich die HG vor der Saison unter anderem mit der Kreisläuferin Corinna Merz, die vom Drittligisten TS Herzogenaurach an die Bibert wechselte. Doch nicht nur der Kader ist stark besetzt, auch an der Seitenlinie steht mit Zeljk Cokesa ein sehr erfahrener Trainer. „Er ist ein richtiger Taktikfuchs, der auf alles eine Antwort hat und auf jede Spielsituation reagieren kann“, beschreibt Winkelhaids Spielführerin Verena Götz ihren ehemaligen Coach, mit dem sie einige Jahre in Winkelhaid zusammenarbeitete und sagt: „Deshalb hat das Spiel auch eine besondere, persönliche Note.“ Zwar muss der TSV in Zirndorf auf die aggressive Abwehrarbeit von Susanne Spychala verzichten, Götz sieht dennoch eine „fifty-fifty-Chance“, Zählbares im Auswärtsspiel zu holen.

Sportlich stehen die Voraussetzungen für das Bayernliga-Topspiel also ganz gut – außerhalb der Platte kann davon nicht die Rede sein. Die stark steigenden Corona-Infektionszahlen gehen auch an den Handballerinnen nicht spurlos vorbei. Zwar sei bei Winkelhaid jede Spielerin vollständig geimpft, wie Götz betont, dennoch gebe es Spielerinnen, die mit der Situation „vorsichtiger umgehen“. Bislang habe jedoch keine Akteurin den Wunsch geäußert, ob der steigenden Zahlen auf Handball verzichten zu wollen.

„Niemand wird gezwungen“

Sollte das der Fall sein, würde man „diesen Wunsch natürlich respektieren“, stellt auch Dieter Göttlich klar, der Vorsitzende der Winkelhaider Handballabteilung, „niemand wird zum Handball gezwungen“. Er verweist auf die Möglichkeit des bayerischen Handballverbands, Spiele ohne finanzielle Konsequenzen absagen zu können, selbst wenn es keinen positiven Coronabefund im Verein gibt.

Die nun geltende 2G-Regel vor Ort umzusetzen, ist die Aufgabe der HG Zirndorf. Kim Nickl, Zirndorfs Handball-Abteilungsleiter, stellt im Gespräch mit dem Boten klar: „Wir stehen als Hallenmieter und als Ausrichter der Veranstaltung in der Pflicht, die Vorgaben des Landratsamtes umzusetzen und werden dieser Verpflichtung nachkommen.“ Soll heißen: Niemand wird die Biberthalle betreten, der den 2G-Nachweis nicht erbringen kann – sowohl auf der Tribüne, als auch unten auf der Platte.

Drei müssen draußen bleiben

Auch die Handballherren des TSV Winkelhaid sind am Abend (19.30 Uhr) gefordert. Nach der Niederlage gegen die HG Eckental (20:28) geht es für die Mannschaft von Trainer Christian Räbel zum HC Hersbruck. Drei Spieler sind noch nicht vollständig geimpft und können daher nicht antreten. Die Gastgeber sind mit zwei Siegen in die Saison gestartet und grüßen von der Tabellenspitze. Weil die Männer des TSV nicht viel über ihren Gegner wissen, wollen sie den Fokus auf die eigenen Stärken legen und versuchen, die Chancen in Tore umzuwandeln.

Bericht: Daniel Frasch
Beitragsbild: Sportfoto Zink

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