Neustart mit Hindernissen

Handball Nach dem Abstieg in die Landesliga starten die Damen des TSV Winkelhaid gegen TV 1861 Erlangen-Bruck.
Fünf Stammspielerinnen aus der Vorsaison sind nicht mehr dabei. Was von der neu formierten Mannschaft zu erwarten ist.

Jürgen Heubeck wagt beim TSV Winkelhaid einen Neuanfang. Doch der ohnehin schon kleine Kader hat nicht nur an Erfahrung und Qualität, sondern auch weiter an Quantität verloren. Foto: TSV Winkelhaid

VON DANIEL FRASCH

WINKELHAID – Vier Monate sind seit dem letzten Spiel der vergangenen Saison vergangenen – viel Zeit, in der viel passiert ist bei der Handballmannschaft des TSV Winkelhaid. Nachdem Abstieg aus der Bayernliga greifen die Damen nun eine Etage tiefer in der Landesliga Nord neu an. Mit neuem Trainer und einer neuen Mannschaft.


Denn nicht nur stellte der langjährige Coach Sebastian Wilfling sein Traineramt nach der Saison zur Verfügung – ihn zog es zur HSG Lauf/Heroldsberg -, auch hörten mit Verena Götz, Susanne Spychala, Jana Wanzek und Torhüterin Tanja Seger vier langjährige Leistungsträgerinnen auf. Mit Anna Pröll verabschiedete sich eine wichtige Stütze in eine Babypause, auch Josephine Lösing trägt nicht länger das Winkelhaider Trikot.

Sechs Abgänge, drei Neuzugänge

Den sechs Abgängen stehen hingegen nur drei Neuzugänge gegenüber: Marie Bastian kehrt zurück, mit Julia und Melanie Vietz stoßen zwei Spielerinnen aus der Jugend zur Ersten Mannschaft. Neu an der Seitenlinie steht mit Jürgen Heubeck ein alter Bekannter in Winkelhaid: Seit 1994 lebt der ehemalige Maschinenbautechniker bereits in der Gemeinde und war schon sowohl für die Männer- als auch für die Damenmannschaft des TSV verantwortlich. Bereits mit 30 Jahren machte Heubeck einst seinen Trainerschein, als er auf einem Lehrgang erfahren hatte, dass in Winkelhaid ein Trainer gesucht wird, ergriff er einst die Chance.


Zuletzt coachte er die Handballfrauen der SG Mintraching/Neutraubling und holte mit ihnen in der abgelaufenen Spielzeit die Bayerische Meisterschaft. Innerhalb von nur zwei Jahren formte er aus einem Abstiegskandidaten einen Aufsteiger in die 3. Liga. Als Christina Räbel, selbst noch aktive Spielerin beim TSV Winkelhaid und zweite Vorsitzende der Handballabteilung, ihm im Sommer den Job als Trainer der Damenmannschaft anbot, musste Heubeck nicht lange überlegen. „Da es direkt vor meiner Haustür ist, war es für mich jetzt eigentlich keine Überlegung wert, dass ich es nicht mache. Auch wenn sie abgestiegen sind und jetzt zwei Klassen tiefer als mein alter Verein spielen“, begründete er seine Entscheidung bereits vor einiger Zeit gegenüber unserer Zeitung.


Am Samstagabend (19 Uhr) starten die TSV-Damen mit dem Heimspiel gegen den TV 1861 Erlangen-Bruck ins Unterfangen Landesliga. Ein direkter Wiederaufstieg ist nicht das erklärte Ziel – nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Abgänge von Stammspielerinnen. „Ich denke, dass wir uns im Mittelfeld einordnen können“, blickt Christina Räbel voraus.

Mittelfeldplatz ist realistisch

Das sei realistisch, auch wenn vieles dafür richtig laufen müsse. „Zu Hause haben wir den Vorteil, dass wir Harz verwenden dürfen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass wir uns auswärts umstellen müssen“, sagt Räbel. Die individuelle Klasse sieht sie gegeben, die Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Wilden passe. „Ausschlaggebend wird sein, wie wir unser Tempospiel umgesetzt bekommen. Das ist der größte Unterschied zur Bayernliga“, ist sie sicher.


Gut vorbereitet sieht sie ihre Mannschaft allemal – vor allem in körperlicher Hinsicht. „Unsere Vorbereitung war hart, in Sachen Kondition und Kraft hat uns Jürgen auf ein anderes Level gebracht“, sagt Räbel. Nun gilt es, das Erarbeitete umzusetzen und im ersten Saisonspiel vor den eigenen Fans auf die Platte zu bekommen. „Ich hoffe, dass uns das gelingt“, sagt Räbel – und hofft auf zahlreiche Unterstützung.

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