Spielbericht Damen I: Den Sieg direkt vor Augen gehabt

Den Sieg direkt vor Augen gehabt

Bayernliga Damen des TSV Winkelhaid haben anscheinend das Siegen verlernt. So knapp am Sieg wie am vergangenen Samstag gegen Dietmannsried/Altusried ist man schon lange nicht mehr vorbei geschrammt.

So ein Spiel hat man lange nicht mehr gesehen bei den TSV Damen. 50 Minuten dominiert man die schwach spielenden Gastgeberinnen aus dem Allgäu. Mit gerade mal 9 Spielerinnen trat man die Reise in den Allgäu an. Eigentlich keine guten Voraussetzungen. Doch auch wenn die Niederlagen der vergangenen Spiele einiges an Kraft und Motivation kosten, können sich die Winkelhaiderinnen immer wieder aufs Neue motivieren und man lässt sich auch nicht von tabellarisch besseren Mannschaften abschrecken. Dies hat man zuletzt gegen Zirndorf gezeigt und jetzt auch gegen Dietmannsried/Altusried.

Bereits in der ersten Hälfte legten die TSV Damen mit großem Tempo vor. Die Gastgeberinnen waren sichtlich geschockt, genauso wie der Trainer der HSG Damen. Anscheinend hatte man sich wohl auf ein leichtes Trainingsspiel gegen das Schlusslicht aus Winkelhaid eingestellt. Mit einer frühen Manndeckung gegen Vreni Götz wollte man die Gäste aus dem Konzept bringen, doch das riss Lücken in den Abwehrverband der Heimmannschaft, die immer wieder von den Halbspielerinnen Alina Erdmann und Susanne Spychala genutzt wurden.

Auch die Außenspielerinnen, was man beim TSV ja eher selten sieht, wurden durch perfekt gestellte Sperren am Kreis freigespielt. Da Abwehrchefin Tina Steingruber urlaubsbedingt fehlte, übernahm Christina Räbel in der Mitte das Kommando. Da man vorne seine Dinger machte, trug die harte Abwehrarbeit endlich Früchte. Winkelhaid legte vor. Mitte der ersten Hälfte lag man mit 3:9 vorne und der Trainer der Gastgeberinnen war außer sich vor Wut. Nach einem frühen Team-Time-Out in der 12.-Minute fingen sich die HSG Damen allerdings etwas und der Abstand verkürzte sich bis zur Halbzeit auf 10:14 für die Winkelhaider.

Jetzt begann die schwierige Phase für die TSV Damen. In den vergangen Spielen konnte man immer in der ersten Halbzeit mithalten und man brach erst in der zweiten Hälfte ein. Doch dieses Mal war es anders. Winkelhaid lag in Führung und nun hieß es sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Hätte man dieses Spiel in der eigenen Halle gezeigt, wäre die Stimmung bombastisch gewesen. Die Gäste aus Winkelhaid legten weiter nach.

Mitte der zweiten Hälfte lag man bereits mit 7 Toren in Führung. Doch die HSG brachten ihre zwei stärksten Spielerinnen immer besser in Position. Bei Winkelhaid merkte man nun langsam die dünne Personaldecke. Immer mehr Fehler schlichen sich bei den TSV Damen ein. Man fing an, sich zu früh unvorbereitete Würfe zu nehmen und gefährliche Anspiele an den Kreis gingen ins leere. Dietmannsried war auf 4 Tore ran und Winkelhaider Coach griff früh zur Time-Out Karte um seine Mädels wieder zu beruhigen. Hätte Coach Wilfling den weiteren Spielverlauf vorausgesehen, hätte er sich seine grüne Karte sicher bis zum Schluss aufgehoben.

Denn das Spiel wurde immer enger und spannender. Der Vorsprung der Winkelhaider Damen schwand zunehmend und beim  25:25 hatte die HSG den Ausgleich erreicht. Die Ruhe war weg und die TSV Damen verloren ihre Geduld. Statt überlegt zu spielen riskierte man viel durch gefährliche Anspiele, was die Gastgeberinnen schlussendlich in Führung brachte. Es waren nur noch wenige Sekunden zu spielen und es stand 27:27 unentschieden. Time-Out der HSG und der letzte Angriff startete. Alisa Freisinger entdeckte direkt beim Anpfiff zu den letzten Sekunden, dass die Abwehr sich mehr auf die Mitte konzentrierte und nahm sich ein Herz um schlussendlich den Siegtreffer zum 28:27 zu erzielen und somit den TSV Damen den Todesstoß zu versetzten.

Dieses Mal hätte man es mehr als verdient. Mit so einem dünnen Kader ist man die weite Reise in den Allgäu angetreten und die Spielerinnen holten 60 Minuten lang das Letzte aus sich heraus. Hätten Die TSV Damen früher Alisa Freisinger und Marianne Mazak in den Griff bekommen, hätte das Spiel anders ausgesehen. Beide Spielerinnen der HSG erzielten zusammen 18 Tore. Viel zu viel wie Coach Wilfling findet. Auch wenn diese Niederlage schmerzt, dürfen wir nach dieser Leistung auf die nächsten Spiele gespannt sein.

Denn dann haben wir wieder einen vollen Kader und wenn es die Damen schaffen ihren Spielwitz von diesem Spiel mitzunehmen, dürfte es eine spannende Partie gegen Erlangen werden. Und wer es nach 3 Stunden Busfahrt mit Dietmannsried aufnimmt und sie 45 Minuten lang vorführt, kann daheim auch gegen den HC bestehen. Dazu muss man aber jetzt diese bittere Niederlage vergessen und den ganzen Fokus auf das nächste Spiel legen.

Für den TSV spielten: Bauer (im Tor), Räbel 4/3, Höcht 4, Götz 6, Rücker 2, Christlein 3, Schulz 2, Spychala 3, Erdmann 3;

Pasqual Maisel

 

 

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