Jetzt wird’s ernst

Wie zu erwarten war, muss der TSV Winkelhaid in der Abstiegsrunde ran. Zwölf Partien bleiben nun,
die bis dato schwache Spielzeit doch noch zum Guten zu wenden. Der erste Kontrahent hat es allerdings gleich in sich.

Befindet sich eine Sportmannschaft in einem Tief, ist oftmals vom Resetknopf die Rede, den man nun drücken müsse, um den Negativlauf zu beenden und wieder zu den Tugenden zurückkehren. Schaut man sich die abgeschlossene Hauptrunde der Winkelhaider Handballdamen an, könnte man durchaus von einem langen Tief, respektive Negativlauf sprechen – mit nur wenigen Höhen.

Zwölf Partien hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Wilfling in der Hauptrunde bestritten, achtmal ging sie als Verlierer vom Feld. Rechnet man den Sieg am grünen Tisch gegen den HSV Bergtheim heraus (wir berichteten), stünden lediglich zwei Siege auf der Habenseite. Deutlich zu wenig, um auf Tabellenplatz vier zu landen und damit die Abstiegsrunde zu umgehen. So also gehen Verena Götz und Co. als Tabellenletzte der Nordstaffel in die Play-Down-Runde und versuchen nun, den drohenden Absturz in die Landesliga zu verhindern.

Zupacken ist angesagt: Wollen Winkelhaids Handballerinnen den Abstieg in die Landesliga verhindern, müssen sie in der Defensive kompakter und aggressiver zu Werke gehen als in der Hauptrunde. Das sie das können, haben zwischenzeitlich Christina Räbel (rechts) und Jana Wanzek (Nummer 44) unter Beweis gestellt. Foto: Sportfoto Zink

Genug Zeit, um den Resetknopf zu finden – und zu drücken -, hatte das Team in den vergangenen Wochen. 35 Tage sind seit der deftigen Niederlage (26:39) im letzten Hauptrundenspiel beim HBC Nürnberg vergangenen, nach zwei freien Wochen bat Wilfling seine Mannschaft zu Jahresbeginn wieder auf die Platte, um sich auf das Unterfangen Klassenerhalt vorzubereiten.

Abstiegsregelung ist noch offen

Dabei ist noch immer nicht klar, wie viele Mannschaften am Saisonende tatsächlich absteigen werden, welcher Platz reichen wird, die Liga zu halten. Da sieben Teams in der Play-Down-Runde antreten, kommen auf Winkelhaid zwölf Partien zu. Beim TSV gehen sie davon aus, „dass mindestens drei Mannschaften absteigen werden. Wenn eine Mannschaft aus der 3. Liga runterkommt, werden vier absteigen“, unkt Spielführerin Verena Götz, „wir sollten also schon auf den ersten drei Plätzen landen, um der Gefahr nicht ausgesetzt zu sein.“

Die gute Nachricht: In die Abstiegsrunde werden diesmal keine Punkte aus der Hauptrunde mitgenommen, alle Teams starten also von null. Die schlechte: Mit dem TSV Haunstetten II wartet sogleich ein dicker Brocken im ersten Spiel. Die vergangene Saison schlossen die Schwaben auf Platz eins ab, verzichteten jedoch auf den Aufstieg. In der aktuellen Hauptrunde reichte es in der Südstaffel hingegen nur zu Platz fünf (14:14 Punkte).

Verstärkung aus der 3. Liga?

Die große Frage wird sein, ob, und wenn ja, mit wie vielen Spielerinnen sich die Haunstettener Reserve aus ihrer Drittligamannschaft verstärken wird. Die greift nämlich erst eine Woche später in den Ligabetrieb ein, ein Aufstocken der zweiten Mannschaft wäre folglich problemlos möglich. „Weil man nie wirklich sagen kann, wer in der Reservemannschaft aufläuft, sind sie für uns schwer einzuschätzen, eine Wundertüte“, sagt Götz mit Hinblick auf die Partie in Haunstetten am Samstagabend (18 Uhr).

Die Statistik macht Hoffnung

Was also spricht für den TSV Winkelhaid in der Partie? Ein Vergleich der Statistiken jedenfalls macht Hoffnung: Haunstettens gefährlichste Angreiferinnen Nina Lechner und Anne Juliane Huber kamen in der Hauptrunde im Schnitt auf 4,1 Tore pro Spiel, 22,5 Tore warfen die Haunstettenerinnen im Schnitt pro Partie. Auch die Siebenmeter-Trefferquote ist mit 56 Prozent sehr überschaubar.

Anders beim TSV Winkelhaid: Der brachte immerhin 73 Prozent seiner Siebenmeter im Tor unter, traf pro Partie durchschnittlich 24 Mal und auch die Trefferquote der Toptorschützinnen liegt bei Verena Götz (5) und Anna Pröll (7,1) höher.

Fraglich ist jedoch, über welchen Kader Trainer Sebastian Wilfling verfügen wird. Zwar ist Stammtorhüterin Tanja Seger wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, ein Einsatz in Haunstetten kommt allerdings zu früh. Auch hinter Verena Götz steht noch immer ein Fragezeichen: Zwar ist auch sie nach ihrer Achillessehnenentzündung wieder im Training, ob es für einen Einsatz reicht, ist noch offen.

Notfalls wird Götz als Motivatorin gefordert sein. „Wir wollen uns in der Play-Down-Runde noch einmal beweisen und den Klassenerhalt auf jeden Fall sichern“, stellt sie unmissverständlich klar.

Bericht: Daniel Frasch

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