Aufopferungsvoller Kampf

Der TSV Winkelhaid setzt seinen Lauf fort und gewinnt auch sein drittes Spiel der Abstiegsrunde. Beim 33:29 über die HSG Pleichach überragt Susanne Spychala mit zehn Toren.

Stehen Sportler unter Druck, rufen sie oftmals nicht ihr ganzes Potenzial ab. Die Angst, Fehler zu machen und die sportliche Situation zu verschlechtern, hemmt sie. Sportpsychologen sprechen dabei von „choking under pressure“, vom Versagen in Drucksituationen. Die Handballerinnen des TSV Winkelhaid ticken in dieser Beziehung etwas anders. Sie mögen scheinbar Druck.

Durch das schwache Abschneiden in der Hauptrunde (drei Siege, neun Niederlagen) sind sie aktuell in der Abstiegsrunde gefordert, es gilt, den Gang in die Landesliga zu vermeiden – definitiv eine Drucksituation. Nach den beiden Siegen zum Auftakt der Play-Down-Runde gegen Haunstetten II (18:17) und Günzburg (28:27) entschied der TSV auch die Partie am Samstagabend gegen die HSG Pleichach für sich.

„Aus dem Konzept gebracht“

Und das, obwohl die Gäste Anna Pröll, Winkelhaids gefährlichste Werferin, von Beginn an in Manndeckung nahmen und die Gastgeber damit einigermaßen verwirrten. „Die Manndeckung gegen Anna hat uns erstmal aus dem Konzept gebracht“, gestand dann auch Christina Räbel nach der Partie. Doch trotz der Dauerbewachung erzielte die Rückraumspielerin Pröll acht Tore. Auch Winkelhaid zeigte sich gut vorbereitet, stand defensiv stabil und unterband ein ums andere Mal die Pleichacher Kombinationen. 5:5 hieß es nach zwölf Spielminuten, die zwischenzeitliche Zwei-Tore-Führung (8:6) der Gäste drehte Winkelhaid in eine 12:10-Pausenführung. Dass der Vorsprung nach 30 Minuten nicht schon höher ausfiel, lag an der mangelnden Chancenverwertung. Anders als in den Partien zuvor zeigte sich Winkelhaid nicht so effizient vor dem Pleichacher Kasten. Darüber hinaus leistete sich der TSV wiederholt technische Fehler, die den Gästen leichte Treffer ermöglichten.

4:0-Lauf bringt die Entscheidung

Kurz nach Wiederbeginn drohte die Partie zugunsten der Gäste zu kippen: Binnen 42 Sekunden kam Pleichach zum Ausgleich und hatte Oberwasser. Winkelhaid aber hielt dagegen, ging weiter hohes Tempo und gestaltete das Duell ausgeglichen – nach 46 Minuten stand es 21:21. Dann folgten die spielentscheidenden drei Minuten: Durch Tore von Anna Pröll, Christina Räbel und Veronika Koch zogen die Gastgeberinnen auf 25:21 davon.

Spätestens als Jana Wanzek drei Minuten vor dem Ende zum 30:25 traf, war die Partie entschieden. Daran änderte auch die zweiminütige Zeitstrafe gegen Anna Pröll nichts mehr. „Wir haben die Nerven behalten und Pleichach keine Chance mehr gegeben, noch einmal heranzukommen“, resümiert Räbel und ergänzt: „Es war ein aufopferungsvoller Kampf, sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff. Der Sieg war eine tolle Mannschaftsleistung.“

Hervorzuheben ist dennoch Susanne Spychala, die das Winkelhaider Spiel lenkte und mit zehn Toren gefährlichste TSV-Werferin war. Zum Derby am kommenden Samstag beim HBC Nürnberg reisen die Winkelhaider also mit jeder Menge Selbstvertrauen an. Druck haben sie nach drei Siegen erstmal nicht.

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