„Auf dem Feld ist es egal, wer auf einen zuläuft“

Das Bayernligaderby des TSV Winkelhaid gegen die HG Zirndorf am Samstag war zugleich ein Geschwisterduell: Jana (25) gegen Lena Wanzek (21). In der Handball-B-Jugend trainierte Jana noch ihre kleine Schwester. Am Wochenende kam die als Schlüsselspielerin ihrer HG nach Winkelhaid – und trug maßgeblich zum 36:30-Erfolg ihrer Mannschaft bei.

Sind Sie eigentlich das erste Mal aufeinandergetroffen?

Jana Wanzek: Nein, in unserer ersten Bayernliga-Saison nach dem Aufstieg haben wir schon einmal gegeneinander gespielt. Damals war es richtig knapp, zehn Sekunden vor Schluss stand es noch unentschieden, dann hat Lena das entscheidende Tor geworfen. Da hat sie sich in meiner Mannschaft nicht gerade beliebt gemacht.

Dieses Mal waren Sie sogar direkte Gegenspielerinnen. Wie hat sich das angefühlt?

Das war ganz lustig, wir haben uns schon darauf gefreut und und uns die Tage zuvor ein bisschen gebattelt und aufgezogen – wie das unter Geschwistern halt so ist. Auch beim Aufwärmen haben wir noch ein paar witzig-böse Blicke ausgetauscht, nach dem Motto: Gleich mach ich dich fertig! Aber auf dem Feld ist es egal, wer auf einen zuläuft. Hauptsache sie kommt nicht vorbei.

Ihre Schwester hat 14 Tore erzielt, davon acht aus dem Spiel heraus. Warum war sie nicht zu stoppen? Sie kennen ihre Stärken doch besser als jede andere…

Schwer zu sagen. Klar weiß jeder von uns, was der andere kann und macht. Wir üben zu Hause auch öfter das Eins-gegen-eins. Aber auf dem Feld spielen noch 1000 andere Faktoren eine Rolle. Und Lena ist sehr vielfältig, sehr agil, hat eine gute Übersicht – einfach eine Top-Spielerin, war sie schon immer. Wenn ihr Körper mitmacht, hat sie sicher das Potenzial, noch eine Liga höher zu spielen.

Neun Minuten vor dem Ende waren Sie auf drei Tore dran. Warum hat es nicht zur Überraschung gereicht?

Wir sind ein bisschen unser eigener Feind, machen nach wie vor zu viele technische Fehler. Dazu ist unser Kader nicht allzu groß. Wenn du im Rückraum 60 Minuten durchspielst, dann leiden zum Ende hin natürlich Kondition und Konzentration. Und dann häufen sich diese Fehler. Aber wir hatten die Möglichkeiten, die Partie noch zu drehen.

30 Tore gegen Zirndorf muss man auch erst mal werfen. Macht Ihnen das Hoffnung für die kommenden Spiele?

Wenn wir unsere Fehlerquote in den Griff bekommen, haben wir gegen jeden Gegner in dieser Liga eine Chance. Wir können das, das haben wir in der Vergangenheit bewiesen.

Interview: Christian Geist

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