Abstiegskampf: TSV Winkelhaid verliert an Boden

Nach dem famosen Start in die Play-Down-Runde mit drei Siegen am Stück schwächeln Winkelhaids Handballerinnen derzeit. Die 29:32-Niederlage beim VfL Günzburg am Sonntagnachmittag war die dritte Pleite in Folge, der TSV rutscht in der Tabelle ab auf Rang vier. Linksaußen Christina Räbel hat mit dem TSV schon so manche Schlacht geschlagen. Sie spricht über die verlorene Partie am Sonntagnachmittag, die mentalen Probleme im zweiten Durchgang und die Chancen, die Bayernliga doch noch zu halten.

Frau Räbel, Sie sind gegen Günzburg mit einer 14:13-Führung in die Pause gegangen. Was hat Ihre Mannschaft in den ersten 30 Minuten gut gemacht?

Im ersten Durchgang haben wir Günzburg nicht in die Gegenstöße kommen lassen und wir hatten ihre Spielmacherin Alena Harder gut im Griff. Im Angriff haben wir gegen die offensive Deckung oft Lösungen gefunden und Anna Pröll gut in Position gebracht, die insgesamt elf Tore erzielen konnte.

Dennoch steht nach 60 Minuten eine 29:32-Niederlage. Was war im zweiten Durchgang los? Sind Ihnen die Kräfte ausgegangen?

Es war wieder so wie schon im Spiel gegen Haunstetten II vor einer Woche: Mit Beginn der zweiten Hälfte haben wir einfach aufgehört, Handball zu spielen. In der Offensive haben wir falsche Entscheidungen getroffen, uns viele technische Fehler geleistet und sind dann auch nicht mehr richtig zurückgelaufen. Das Bittere ist: Trotz der schwachen zweiten Hälfte hätten wir die Partie hintenraus noch ausgleichen können, aber dazu haben wir einfach zu hektisch und unclever agiert.

Wie erklären Sie sich die regelmäßigen Einbrüche nach dem ersten Durchgang? Ist es ein Kraftproblem?

Nein, das denke ich, denn wir brechen nicht erst in der 50. Minute ein, sondern direkt nach der Pause, wenn wir eigentlich erholt sind. Es ist eher ein Kopfproblem. Wir sind zwar nicht überheblich, aber einfach nicht mehr zu 100 Prozent bei der Sache.

Durch die Niederlage rutscht der TSV Winkelhaid ab auf Rang vier. Wie realistisch ist für Sie der Klassenerhalt noch?

Ich bin nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass wir drin bleiben. Da es nur vier Absteiger geben wird, wird Platz vier am Ende reichen. Den wollen wir unbedingt halten.

Klingt nach Zwangsoptimismus …

Nein, gar nicht. Wir haben individuell sehr viel Qualität im Kader, wir müssen es nur endlich als Team abrufen.

Interview: Daniel Frasch

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