In seiner letzten Vorstandssitzung beschäftigte sich das Gremium des Turn- und Sportvereins Winkelhaid mit Aufgaben, die die Zukunftsfähigkeit des Vereins weiterhin stabilisieren und ausbauen soll, denn es wird heute immer schwieriger, einen Sportverein mit über 1.000 Mitgliedern zu führen und ihn für die Jugend attraktiv zu machen. Die Konkurrenzsituation in der Gesellschaft ist enorm gewachsen, aber auch das Freizeitverhalten der Bevölkerung hat sich verändert. Lebensgewohnheiten haben sich geändert. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Kinder und Jugendliche heute mehr Zeit vor dem Fernsehen, Internet oder Computer verbringen als in einem Sportverein.
Die Verantwortlichen des TSV sehen sich daher aufgerufen, für die Zukunft noch mehr Verantwortung und Initiativen zu übernehmen. Vor allem müssen immer wieder Ehrenamtliche gefunden werden, die sich für die Allgemeinheit einsetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Sportvereine wie ein wirtschaftlicher Betrieb geführt werden müssen. Alle Haftungs- und Steuerangelegenheiten müssen übernommen werden. Hier steht die Vorstandschaft insbesondere in der Pflicht. Es ist daher heute nichts Außergewöhnliches, wenn ein mitgliederstarker Sportverein entsprechende Fachleute gegen Entgelt konsultieren muss.
Der moderne Sportverein muss daher neue Wege gehen und es werden neue Konzepte erforderlich. Die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde dürfen die finanzielle Unterstützung des Sportvereins daher nicht mehr als eine marginale Angelegenheit ansehen. Sie haben den Sportverein tatkräftig zu unterstützen. Der Turn- und Sportverein darf daher nicht als Bittsteller an die Kommune herantreten, sondern die Kommune hat jegliche Unterstützungen zu gewähren, die erforderlich sind, damit der Verein lebensfähig ist und bleibt.
Der TSV Winkelhaid übernimmt für die Gemeinde eine Pflichtaufgabe der Kommune, denn der Verein betreut und begleitet über 450 Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit und bei ihrer persönlichen Entwicklung. Der Verein bietet sachkundige Kinderbetreuung. Die Heranwachsenden finden im Sportverein sämtliche Möglichkeiten, dem Sport und ihrer Individualität zu frönen.
Der Verein bietet mit seinen Abteilungen körperlichen Ausgleich zur beruflichen Belastung. Die Angebote unterstützen die Erhaltung der körperlichen Fitness. Außerdem unterstützt der Sportverein die Gemeinschaft und den Zusammenhalt unterschiedlicher Menschen, was vor allem auch das Leben in einer Gemeinde fördert. Der Sportverein leistet enormes für die Lebensqualität und das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Der TSV kann sich stolz fühlen, seit 35 Jahren eine große Dreifach-Sporthalle zu besitzen, die in ihrer sportlichen Ausrichtung nur den Vereinsmitgliedern dient. Der Turn- und Sportverein Winkelhaid ist der einzige Verein im Landkreis und darüber hinaus, der eine Dreifach-Sporthalle als Eigentümer besitzt. Dies schließt natürlich eine große Verantwortung und Logistik insbesondere auf finanziellem Gebiet ein. Ein jährlicher Haushalt von € 250.000,00 bis € 300.000,00 muss ehrenamtlich für 13 Abteilungen gestemmt, also die entsprechenden Einnahmen müssen erreicht werden. Die politische Gemeinde beteiligt sich an den jährlichen Betriebskosten nur mit ca. € 35.000,00 bis ca. € 38.000,00. Dieser niedrige Betrag kann nicht aufrecht erhalten bleiben, soll der Sportverein nicht in große finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Der Turn- und Sportverein muss daher immer wieder Verbesserungspotentiale entwickeln, die nunmehr von Klaus Andreas in einem „Projektreport „TSV 2022“vorgelegt wurden.
Die Vorstandschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst, dass dieser Projektreport schnellstens umgesetzt werden muss.
Insbesondere müssen Heranwachsende für den Verein geworben werden, denn sie stellen die Zukunft dar. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass sich heute gerade Kinder und Jugendliche mit projektbezogenen Angeboten für Sportvereine gewinnen lassen. Diese Chance muss der TSV Winkelhaid annehmen und hier eine Aufgabe und Verpflichtung zugleich sehen.
Der Turn- und Sportverein Winkelhaid kann sich stolz schätzen, dass die beiden größten Abteilungen (Handball und Fußball) insgesamt über fünfzehn Mannschaften besitzen, die aus Kindern und Jugendlichen bestehen. Hier ist jeweils eine große Organisationsstruktur gefordert, die von den Ehrenamtlichen gut gelöst wird. Der Verein, insbesondere aber auch die politische Gemeinde müssen hier tatkräftig unterstützen. Ziel muss es auch sein, neue Abteilungen, insbesondere für Seniorinnen und Senioren zu gründen.
Der bis 2008 durchgeführte „Tag des Sports“, von der politischen Gemeinde verantwortlich getragen, gegenwärtig jedoch nicht mehr durchgeführt, wird spätestens 2013 in Verantwortung des Turn- und Sportvereins wieder eingeführt. In der Organisation wird sich die Vorstandschaft mit den einzelnen Abteilungen absprechen. Zum Mitmachen sollen auch die Grundschule und die beiden Kindergärten angesprochen werden. Es werden gegenwärtig gemeinsame Aktionen zwischen Abteilungen des Sportvereins und der Grundschule sowie den beiden Kindergärten organisiert.